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Laia RiCa (DE/SV)

Kaffee mit Zucker?

Dauer: 60 Min.  |  Materialperformance mit Livemusik

Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahren

Deutsch und wenig Spanisch


Die Performerin Laia RiCa ist in El Salvador und Deutschland aufgewachsen. In der deutschen Schule in San Salvador konnte sie erleben, wie nachhaltig der koloniale Habitus bis in die Gegenwart hineinreicht.

Diese Erfahrung bringt sie in das Stück ebenso ein wie diejenige, ›dazwischen‹ zu sein: stetig mit zwei Welten ringend, permanent verdächtig ›Wurzeln‹ zu verraten, konfrontiert mit Minderwertigkeits- und Überlegenheitsgefühlen und erfüllt von der Frage, was man mit dem Wissen um globale Ungerechtigkeit anfängt.

Aus Kaffeebohnen und Zuckerwatte, biographischem Material und historischen Quellen, Video-Fragmenten und Live-Musik entsteht eine bildstarke, inhaltlich dichte und sinnliche Inszenierung.

Triggerwarnung: Stroboskop-Licht


»Deutscher Siedlungskolonialismus in Lateinamerika und seine Folgen«
Impuls zu »Kaffee mit Zucker?«  Dr. Doris Kurella  (Lindenmuseum)
Sa 11.02.  19:00
Theater Rampe
Eintritt frei

Seit einigen Jahren stehen die ehemaligen deutschen Kolonien im Fokus zahlreicher Diskussionen zur Dekolonisierung. Jedoch haben sich deutsche Siedler*innen auch in Ländern niedergelassen, die keine deutschen Kolonien waren wie beispielsweise Guatemala und Chile – mit gravierenden  Konsequenzen für die dortige indigene Bevölkerung. Die Auswanderer*innen in diese Länder im 19. Jahrhundert unterschieden sich durch die bewusst gepflegte Erhaltung eines »Deutschtums«, was bis heute wahrnehmbar ist.

Dr. Doris Kurella ist seit 1997 als Amerika-Referentin am Linden-Museum Stuttgart tätig. Sie kuratierte zahlreiche Sonderausstellungen, unter anderem zu den Themen »El Chaco – Paragay und die Europäer«, »Inka – Könige der Anden« und »Azteken«. Ihr Hauptinteressen- und Forschungsgebiet sind die südamerikanischen Anden, dort insbesondere Kolumbien, Peru und Südchile. Zur Zeit präsentiert sie eine kleine, experimentelle Ausstellung zum Thema »El buen vivir mapuche – was ist ein gutes Leben?«, bei der ein von Mapuche-Silberschmieden für das Linden-Museum gefertigtes Schmuckensemble im Mittelpunkt steht.

EN

German and Spanish (with subtitles)


The performer Laia RiCa grew up in El Salvador and Germany. At the German school in San Salvador she had direct experience of how colonial habits continue into the present day.

She brings this experience into the play, as well as that of being caught ‚in between‘: constantly struggling with two worlds, permanently suspicious of betraying her ‚roots‘, confronted with feelings of inferiority and superiority, and filled with the question of what to do with her knowledge of global injustice.

Coffee beans and candy floss, biographical material and historical sources, video fragments and live music are used to create a visually powerful, densely sensual production.

 

Künstlerische Leitung, Text und Spiel: Laia RiCa | Dramaturgie: Antonio Cerezo | Live-Musik: Yahima Piedra Córdova | Live-Video: Daniela del Pomar | Künstlerische Mitarbeit: Leicy Valenzuela | Bühnenbild: Marian Nketiah | Lichtdesign: Vanessa Farfán | Dramaturgische Beratung: Ruschka Steininger | Produktionsassistenz: Rodrigo Zorzanelli Cavalcanti | Filmmaterial aus »Die Zivilisationsbringer« von Uli Stelzner und Thomas Walther | Gedichtfragmente von Rosa Chávez
www.laiarica.com

  • Sa. 11.02.
  • 20:00
  • Stuttgart / Theater Rampe
  • Preise: 16,-/11,- (erm.) Frühbucher 13,-/9,- (erm.)
  • Tickets

Förderhinweis

Eine Produktion von Laia RiCa in Koproduktion mit der GFP/das wunder. Internationale Figurentheaterfestival. Gefördert durch die Einzelprojektförderung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa. Die Recherche wurde unterstützt durch das Residenzprogramm Schloss Bröllin, Fidena Residenz-Programm und TakeCare Residenz/ Fonds Darstellende Künste.